Transferveranstaltung zu Lebenszeit 4.0

Ende Juni hat die Zentrale Transferveranstaltung des Verbundprojekts Lebenszeit 4.0 – Wege in eine zeitgerechte Region am Beispiel Nordstadt+ in Flensburg stattgefunden.

Neben der Veröffentlichung der Projektergebnisse diente die Veranstaltung dazu, einen Austausch darüber zu schaffen, was eine zeitgerechte Stadt kennzeichnet und welche Voraussetzungen es braucht, um mehr Zeitautonomie zu schaffen. An der Veranstaltung nahmen unter anderem Vertreter aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft teil, wie auch Akteure aus dem Feld der Kinderbetreuung.

Projektpartner

Nach den Grußworten der Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange und Anders Kring, Geschäftsführer des Sydslesvig danske Ungdopmsforeiniger (SdU), stellte Professor Dr. Jan Dettmers (Medical-School Hamburg) die Forschungsergebnisse der Projektpartner vor. Es folgte ein Expertinnen-Input zum Thema Zeitpolitik von Elke Großer (Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik).

Workshop

Der erste Veranstaltungstag endete mit einer spannenden Fish-Bowl-Diskussion zum Thema „Who cares?! – Zum Verhältnis von Arbeit und Sorge“, in der je ein/e VertrerIn aus Verwaltung, Landespolitik, Kita-Trägerschaft, Gewerkschaft und Wirtschaft miteinander diskutierten, welche zeitpolitischen Handlungsfelder es in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen zu bearbeiten gäbe.

Der zweite Veranstaltungstag begann mit einem Vortrag von Dr. Hartmut Seifert (Leiter des Wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung) zum Thema Arbeitszeitforschung. Zum Abschluss arbeiteten die Teilnehmer gemeinsam in Workshops aus, welche konkreten Maßnahmen umsetzbar sein könnten, um mehr Zeitautonomie auf individueller, betrieblicher und kommunaler Ebene zu gewinnen. Hier sei es wichtig, familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, neue Kinderbetreuungsmodelle und eine bedarfsgerechte Infrastruktur so aufeinander abzustimmen, dass die Familien möglichst viel Zeit miteinander verbringen können, die Sorge für ihre Kinder und pflegebedürftigen Angehörigen wahrnehmen können und möglichst wenig Zeitstress und finanziellen Sorgen ausgesetzt sind. Denn insbesondere in der Mitte des Lebens, in der sich Anforderungen wie Familiengründung, Bau des Eigenheims, Pflege von Angehörigen und doppelte Berufstätigkeit häufen, sei eine zeitliche Entlastung der Familien wichtig, um stressbedingte Gesundheitsrisiken zu vermeiden.